Kryvyj Rih, Mobilisierung 2014

Yevgenia Belorusets in der Diskussion "Filmriss. Was wir über den Krieg in der Ukraine nicht wissen wollen"

Donnerstag, 01.Oktober 2015 | 18.00 Uhr | Kapelle der Versöhnung | Bernauer Str. 4 | 10115 Berlin

Gesprächspartner des Podiums: 

Yevgenia Belorusets, Fotografin, Künstlerin, Menschenrechtsaktivistin, Kiew

Vera Jastrebova, Projektleiterin Public Work Control Center, Debaltsevo

Moritz Gathmann, Journalist (Der Spiegel und Spiegel online), Kiew

Dr. Andrij Portnov, ukrainischer Historiker und Essayist, derzeit Gastprofessor am Institut für Slawistik der Humboldt Universität Berlin

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«Das wahre Bild der Vergangenheit huscht vorbei. Nur als Bild, das auf Nimmerwiedersehen im Augenblick seiner Erkennbarkeit eben aufblitzt, ist die Vergangenheit festzuhalten»

Walter Benjamin, Über  den Begriff der Geschichte

 

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Jedes wahre Bild der Vergangenheit zielt auch in die Gegenwart. Auch gegenwärtige kriegerische Konflikte bleiben oft unsichtbar und ungreifbar, auch wenn man über sie berichtet und spricht. Lösungskonzepte und Interpretationen versagen, sie scheinen zu wenig zu  bewirken.

Manchmal entsteht der Eindruck, man könne seinen eigenen Frieden mit den fremden Kriegen machen – man könne sich an die abwechselnden Nachrichten gewöhnen.  

Wie finden wir einen Ausweg aus dem Stillstand des Zuschauens?

Wir wollen neu nachdenken über Kriegsschuld und Verantwortung – über Anfang und mögliches Ende dieses Krieges. Die Veranstaltung soll das Thema der Fotos aufgreifen, über die aktuelle Situation in der Ukraine, insbesondere über die aktuelle Situation der Bergarbeiter im Donbass informieren und abseits der aktuellen Berichterstattung versuchen, denen eine Stimme zu geben, die noch an einen Frieden glauben und sich für den Frieden einsetzen.  

Zu Beginn des Abends zeigt die Künstlerin sowohl Bilder ihrer aktuellen Fotoserie als auch Ausschnitte sowjetischer Nachkriegszeitschriften (1945 bis 48).

Kryvyj Rih, Mobilisierung 2014

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Die Podiumsdiskussion ist eine Begleitveranstaltung der Ausstellung «Versöhnung, die wir verpasst haben» und ist Teil des Projektes «Die Siege der Besiegten». Dieses hat die Erforschung und Dokumentation bürgerlichen Widerstands gegenüber Konflikt- und Kriegspolitik zum Ziel.

Die Bilder der Ausstellung erzählen von Gemeinschaften, die trotz der Gewalt des Krieges weiter existieren und die durch ihre Existenz diese Gewalt aufzuhalten imstande sind.

Die Partner der Veranstaltung: Kapelle der Versöhnung, Rosa-Luxemburg-Stiftung, N-Ost, Deutsch Russischer Austausch, Auswärtiges Amt